Vic, Wandern

Eigentlich wollten wir heute Fahrrad fahren. Der Blick auf das Thermometer und die Aussicht, dass es morgen 3 C wärmer ist, überzeugt uns aber, heute noch einmal zu wandern.
Am Stadtrand von Vic, wo wir stehen, gibt es nicht viele Touren, aber eine sieht ganz gut aus.
Und los geht's!

Der Blick in die nur 50 km entfernten Pyrenäen ist klasse! Durch den Neuschnee ist dort die Skisaison noch einige Zeit gesichert.

Vic liegt in einer Senke, umgeben von Bergen, so haben wir immer einen schönen Ausblick.

Die Wege sind inzwischen gut abgetrocknet, meistens jedenfalls.

Außer einem verlassenen Kloster und einem kleinen Wäldchen mit geschnitzten Figuren gibt es keine Sehenswürdigkeiten, so stand es in der Tourenbeschreibung.

Was ein Quatsch. Alles ist hier würdig, gesehen zu werden! Der Weg ist ja das Ziel.

Am frühen Abend laufen wir wieder in den Ort. Am Placa Major gibt es einen Sundowner und dann schauen wir nach einem Restaurant. Laut Internet hat ja fast alles geöffnet, verschlossene Türen holen uns aber schnell in die Realität zurück.

Schon fast verzweifelt laufen wir zurück zum Bahnhof, wo wir auf dem Hinweg eine eher unscheinbare Bar mit Restaurant gesehen hatten.
Und siehe da, sie hat offen, etwas zu Essen und das auch noch vor den üblichen 20:00 Uhr!
Prima!
Nach einer gewissen Zeit mit reichlich Problemen, die Speisekarte zu übersetzen, merken wir, das sie in katalanisch und nicht in spanisch ist. Dummerweise gibt es im "Keller von Miquel" auch kein Internet. Der gut eingeschenkte Aperitif überbrückt die Zeit, draußen noch schnell das katalanische Sprachpaket zu laden. Allerdings sind damit dann die Übersetzungen nur noch halb so lustig.

Beim Wein suchen wir uns zur Feier des Tages einen schönen Albarino aus. Der junge Kellner sieht im Bestellhandy, dass dieser nicht vorhanden ist. Er wolle aber noch einmal nachfragen. Nach einiger Zeit kommt er stolz mit einer Flasche zurück und öffnet sie. Beim Probieren merke ich, dass der Wein brühwarm ist. Wir bestellen Eis zum Kühlen. Inzwischen ist der Keller voll, das Essen kommt, aber das Eis nicht. Wir verwenden zur Not die restlichen Eiswürfel des Aperitifs. Die Tapas sind klasse, der Wein wird langsam.

Nach einiger Zeit bekommen wir keinen Weinkühler mit Eiswasser, sondern nur weitere Eiswürfel. Ok, auf Flaschenweintrinker sind die hier nicht eingestellt, auf den anderen Tischen sehen wir nur Dosen mit Süßgetränken, Wasser oder Bier. Ok, die Albarino-Schorle ist nicht wirklich der Hit, die frittierten Artischockenherzen, die hausgemachten Kroketten, der Iberico-Schinken und die Patatas Bravas aber schon.

Wir bleiben lange und sind so spät zurück, dass wir nicht mehr die Heizung laufen lassen wollen. Und wieder eine Nacht so um den Gefrierpunkt...



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