Kontrastprogramm in Vic
Wir schlafen tief, bis das Womo uns wachrüttelt. Der angekündigte Wind bläst nun kräftig, wir fahren los, bevor der Kaffee aus den Tassen überschwappt.
Die Stadt Vic liegt immer noch in einem windarmen Gebiet, dort fahren wir hin. Die 130 km über eine leere Autobahn ist sehr entspannend. Am vollen Stellplatz der Stadt bekommen wir zufällig einen Randplatz, was wir natürlich prima finden.
Beim Frühstück sehe ich, dass heute Markt in Vic ist. Vielleicht ist es deshalb so voll hier. Oder, weil ein Womo die Einfahrtsschranke umgefahren hat und die neue Schranke noch nicht in Betrieb ist. Stellplatz, Strom und Wasser sind zur Zeit daher umsonst.
Nach dem letzten Schluck Kaffee, geht es in den nahen Ort. Der bietet eine richtig schöne, spanische Architektur.
Und einen großen Placa Major, der voll mit Händlern ist.
Nachdem wir die Marktatmosphäre genossen haben, laufen wir weiter durch die Altstadt. Dort gibt es noch Einiges zu sehen.
Schnell zieht es uns aber wieder zurück zum Placa Major. Auf den kleineren Plätzen sind nämlich schon alle Plätze in der Sonne belegt, an dem großen Marktplatz hoffen wir, mit etwas Glück, noch einen Platz zu bekommen.
Nach kurzem Warten bekommen wir auch einen Platz in einem Bistro, das zu einer Metzgerei gehört und viele Sorten Schinken anbietet. Darauf haben wir Lust. Nur an der Bedienung hapert es. Nach dem Üblichen, "Kollege kommt gleich", passiert lange nichts.
Ich wollte unbedingt einen Platz in der Sonne, jetzt fühle ich mich wie auf dem Mond. Die Sonnenseite ist unerträglich heiß, der Schweiß fließt in Strömen. Die Schattenseite ist gefühlt eisekalt, die Luft hat nunmal nicht mehr als 14 C.
Zeit, bei den Abbauarbeiten des Marktes zuzuschauen. Was bleibt, ist wirklich ein riesiger Berg von Müll.
Nach vielen eindringlichen Blicken zu jedem vorbeieilenden Kellner und mit Hilfe eines Spaniers, bekommen wir nach allen anderen, die später gekommen sind, nach nur einer Stunde unser Essen.
Der Schinken (5 Jahre stand dran, keine Ahnung, ob das Schwein, die Reifezeit oder das Alter des Enkels des Metzgers gemeint sind) ist geschmacklich wirklich sehr gut, aber von der Textur her ist Claudios Schinken in Bilbao mindestens 2 Klassen besser. Ich weiß aber auch nicht, ob dieser Schinken genau so sein soll. Das ist wohl so, als wenn ein Amerikaner bei uns in Deutschland dunkle, körnige Brote probiert.
Nachdem die Aufräumkolonne mehrmals kreuz und quer über den Platz ist, und die laute Kehrmaschine eine Stunde lang an uns vorbei gefahren ist, sieht es dort wieder ganz passabel aus.
Wir laufen noch eine Runde durch den Ort, aber durch die inzwischen tiefstehende Sonne liegt alles im Schatten.
In einem schönen Laden kaufen wir noch etwas regionalen Käse und Schinken. Beim Bezahlen merken wir, dass es wohl ein Ableger vom Stuttgarter Feinkost Böhm sein muss...
Danach zurück zum großen Platz, wo die Sonne noch scheint. Wir bekommen recht schnell wieder einen Platz, die Sonnenplätze sind allerdings richtig begehrt. Die Zeit, die solch ein Tisch frei ist, beträgt nicht mehr als 3 Sekunden!
Letzendlich sitzen wir heute viel rum, aber nach den letzten 2 Tagen genießen wir einfach die Stimmung. Und als Ausgleich für die gestern nicht aufgezeichneten Kilometer, macht meine Uhr einen auf freundlich und zählt im Sitzen durch schlechten GPS-Empfang so einige zusätzliche Kilometer. 😀




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