Oben bleiben!
In der Nacht kommt Wind auf, die Heizung legt eine Sonderschicht ein, aber heute passt das Wetter noch ein letztes Mal. Schon vor unserem Frühstück hat sich der Platz wieder gefüllt.
Heute geht es vom Pass nach Norden.
Die Aussicht ist wieder genial!
Fast alle Franzosen laufen hier mit Schneeschuhen herum. Da die untere Schneeschicht trägt, haben wir unsere im Womo gelassen. Bei 5-10 cm, die wir neben dem Weg einsinken, lohnen sich unsere Tiefschnee-Schneeschuhe nicht.
An unserem Ziel, dem Le Tanet wären die Dinger auch fehl am Platz.
Gerne machen wir beim Wandern auch längere Pausen.
Heute nicht.
Es sieht nicht nur kalt aus, es ist es auch. Der Wind lässt dem geringen Infrarotanteil der Sonne keine Chance.
Mit dem Fernglas sind hinter dem Petit Ballon bekannte Alpengipfel zu sehen. Die höchsten Gipfel von links nach rechts:
Schreckhorn 4078 m
Finsteraarhorn 4274 m
Eiger 3970 m
Mönch 4107 m
Jungfrau 4158 m
Da oben ist es sicher noch viel kälter, aber das wärmt uns auch nicht wirklich.
Die Nacht soll stürmisch und sehr kalt werden. Wir beschließen daher, am Abend ins Tal zu fahren. Bis dahin ist aber noch viel Zeit...
Am Abend fahren wir lange nach den PKWs ins Tal hinab. Statt 'milden' -2 C erwarten uns dort aber -8,5 C! Der Wind in den Bergen ist hier unten noch nicht angekommen. Wenn wir nicht wüssten, dass es in Turckheim einige gute Restaurants gibt, würden wir im Womo bleiben. Essen für 3 Wochen haben wir ja im vollgestopften Kühlschrank.
Wir wagen uns daher in die Kälte.
Heute klappt es sogar, in ein Restaurant zu gehen, welches sonst entweder geschlossen oder belegt war. Es ist gemütlich, und wir lassen es uns gut gehen.
Wenigstens einmal pro Reise Schnecken klassisch!
Wir nehmen beide die Schweinebäckchen, eine sehr gute Wahl.
Den Digestif nehme ich auf Eis.
Oder umgekehrt, das ist sicher Ansichtssache.
So geht eine kurze, intensive Reise zu Ende. Die knapp 50 km, die wir in den letzten Tagen gewandert sind, reichen uns erst einmal. Im Winter würden wir sicher keine 3 Monate in die Kälte fahren...
Am nächsten Tag gibt es einen Wetterumschwung mit Schnee und Regen, und wir fahren nach Stuttgart zurück. Durch die gepökelte Autobahn hat unser Womo nun überall eine dunkelgraue Salzkruste, selbst die Solarzellen und das Dach sind so schmutzig wie in 21 Jahren nicht.
Ich denke, dass wir es dieses Jahr mal wieder waschen müssen... 😊
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