Andlau

Über Nacht hat jemand Puderzucker über die Erde gestreut. Und alle Wolken sind weg. Das fängt ja gut an.
Morgens sind es -7 C, und wir gehen vor dem Frühstück in den Ort.

Mittwochs früh ist hier Markt, aber als wir den kleinen Platz erreichen, ist außer den Halteverbotsschildern nichts zu sehen. Es sind wohl alle noch in den wohlverdienten Ferien.

Beim Bäcker und im kleinen Supermarkt bekommen wir aber die Wohnmobilgrundausstattung fürs Frühstück. Danach geht es zum Wandern in die Kälte.

Schnell gewinnen wir an Höhe. Hier gibt es wohl kaum eine Wanderung, die nicht an Burgen vorbei geht.

Allein der Gedanke, wie kalt es damals im Winter da drin war, lässt mich frösteln.
Nach der Hälfte der Strecke kommen wir an einer Auberge vorbei. Ich hätte unsere Zinsen für 2023 verwettet, dass dieses völlig einsam gelegene Gebäude im Winter geschlossen ist. Wir hatten auch Kommentare gelesen, dass der Name hier Programm ist.

Aber was ist das! Die Auberge ist geöffnet! Gut, dass niemand mit mir gewettet hat.
Innen ist es gemütlich warm. Für uns ist die Getränkekarte der große Weinkühlschrank. Wir wählen einen Pinot Gris aus dem Elsass.
Dieser schmeckt hervorragend, und wir bekommen noch Salzgebäck und Wasser. Wir sind rundherum zufrieden und geben dies der jungen Chefin zu verstehen.

Sie freut sich und wuselt im Gastraum weiter. Kurz bevor wir gehen, raschelt es hinter dem Tresen, und sie kommt mit einer Flasche des Pinot Gris als Geschenk für uns für das Neue Jahr zurück!

Wir sind völlig überrascht und freuen uns riesig. Das haben wir in dieser Form auch noch nicht erlebt!!!
Bei wolkenlosem Himmel, aber trotzdem auf Wolke 7, wandern wir weiter.

Auch die nächste Burg ist noch in recht gutem Zustand.

Beim Abstieg heißt es dann aufpassen auf die kleinen, gefrorenen Bäche unter dem Puderzucker.

Diese Wanderung war für uns klasse und ein tolles Erlebnis!
Vielleicht musste es so sein, dass wir gestern hierher gezwungen wurden.

Am Abend gehen wir in das einzige offene Restaurant im Ort. Zufälligerweise bekommen hier die Stellplatzbenutzer einen leckeren Aperitif aufs Haus.
Prima!

Das anschließende Tataki vom Hirsch zergeht auf der Zunge.

Als Hauptgang haben wir Lust auf einen einfachen Flammkuchen.

Der Tag heute war runder als eine Billardkugel!
Wir sind müde, aber völlig aufgedreht. Vom köstlichen Croissant am Morgen, über die tolle Wanderung, dem emotionalen Erlebnis in der Auberge und dem Essen am Abend, alles schwirrt im Kopf herum...Wahnsinn!


Kommentare