Stralsund, Tag 1

Nach dem Frühstück fahren wir nach Stralsund. Auf einem hässlichen, brachliegenden Industriegelände am Wasser unweit der Rügenbrücke gibt es einen Stellplatz. Dieser hat nur einen Vorteil. Er liegt nahe des Hafens und der Altstadt!
Die Parkuhr nimmt nur Münzen, aber das gleich hundertgrammweise. Es ist noch bewölkt, daher ist zuerst das Ozeaneum angesagt. Punkt 12:00 Uhr sind wir vor Ort.

Hier wollte ich schon seit 15 Jahren hin, so lange gibt es dieses Meeresmuseum schon. Der Schwerpunkt liegt hier auf den nahen Meeren, d.h. Ost- und Nordsee und nördlicher Atlantik. Bunte Tropenfische gibt es hier keine, die gibt es in allen anderen Meeresmuseen.

Auf der ersten Hälfte der Ausstellungen bekommt man unheimlich viele Informationen über Meere, vieles ist auch mir noch neu. Ich lese alle Texte und komme kaum voran.

Es ist überall recht dunkel, zum Glück hat meine Kamera eingebaute Bildstabilisatoren, 5 glaube ich. Und die werden bei jedem Foto gebraucht. Zu Analogzeiten wären hier rund 1-2 s Belichtungszeit auf einem Stativ notwendig gewesen.

Als das Hirn fast schon Informationsaufnahmestopp signalisiert, sind wir am 2. Teil der Ausstellung angekommen. Viele große Wasserbecken stellen jeweils verschiedene Lebensräume dar. Und das sehr realistisch.
Hafenbecken heißt dies hier...

Zum Anschauen klasse, zum fotografieren schwierig. Erstens kommt nun Bewegungsunschärfe der Fische mit ins Spiel, und zweitens sind die 15 cm dicken, teilweise gebogenen Acrylglasscheiben ein wunderbarer Unschärfe- und Verzerrungsfilter.

Zum Üben erst einmal ganz langsame Objekte.

Wie man sieht, sind wir nun in der Ostsee. Dort gibt es zum Glück ganz ruhige Gesellen.

Ob es diesen Stör stört, dass er immer im Kreis schwimmen muss?

Laut Audioguide macht er das nun schon seit über 40 Jahren! Den kostenlosen, mit WLAN übers eigene Smartie funktionierende Audioguide, kann ich nur empfehlen. Brigitte muss dazu Ohrhörer verwenden, ich streame direkt in meine Hörgeräte. Endlich einmal ein Vorteil für mich!

An der einzigen verkratzten Scheibe des ganzen Museums hat sich ein Knurrhahn in Position gebracht.

Die Kratzer kann man bestimmt mit Photoshop entfernen. Das ist aber nur etwas für Profies, Privatiers haben dafür keine Zeit.

Erstaunlichrweise gibt es in unseren nahen Meeren auch farbenprächtige Wesen.


Das letzte Becken ist riesig und enthält viele Schwarmfische. Hoffentlich hält die Scheibe...

Eine Gattung passt nicht ganz in das Konzept der regionalen Meere.

Das macht aber gar nichts, die Humbolt-Pinguine auf der Dachterasse sind immer unterhaltsam. Sie sehen oft tollpatschig aus, aber nur an Land. Und bei Futterkonkurrenten können sie sogar recht böse werden.

Zum Schluss gibt es in einer Halle lebensgroße Modelle der Riesen der Meere. Dazu eine Licht- und Tonshow. Wirklich beeindruckend.


Um 18:00 Uhr werden wir aus dem Museum zitiert. Hinter mir wird abgeschlossen. 6 Stunden lesen, sehen, staunen, nichts essen und trinken. Klasse!!!

Inzwischen hat sich das Wetter stark verbessert.

Der anschließend geplante Stadtrundgang fällt nun natürlich aus. Die in der Nähe des Museums genossene Kutterscholle ist sehr lecker. Und, dass dieses Essen politisch nicht korrekt ist, wussten wir natürlich schon vorher. Dank des Museums weiß ich nun aber, wie groß Schollen werden können, wenn sie nicht vorher gefangen werden.

Einen kleinen Umweg über die Altstadt mit einem Sundowner vor dem Rathaus machen wir aber noch.


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