Ab auf die Kalmit

In der Nacht gehen die Temperaturen runter, und es weht ein kräftiger Wind. Am Morgen sind es nur 5 C, und es ist teilweise bewölkt. Zum Glück kein Rad-Wetter, denn unsere E-Bike-Akkus sind recht leer. Aber gutes Wanderwetter.

Ein ehemaliger Kollege hat schon gefragt, ob wir schon auf der Kalmit waren. Waren wir wahrscheinlich noch nicht. Ganz genau erinnern können wir uns nicht, was hoffentlich noch nicht mit dem Alter zu tun hat, sondern eher mit den vielen, vielen Bergen und Hügeln, die wir in den letzten 30 Jahren erklommen haben.

Aus dem Netz den entsprechenden Track runter- und auf die Sportuhr raufgeladen. Um kurz vor 12 Uhr wird die 10 C Marke geknackt, und es geht bei kräftigem Wind los. Nachdem wir in den letzten Tagen bei bis zu 26 C nicht allzuviel tagsüber an hatten, tragen wir nun alle vorhandenen warmen Klamotten auf einmal.

Im Wald lässt der Wind zum Glück nach. Es geht stetig bergauf, teilweise parallel zu einem MTB-Jump-Trail. So wie die Jungs dort hinunterheizen, werde ich es nie können. Habe wohl einfach 40 Jahre zu spät mit dem MTB angefangen...

Erstes Ziel ist der Taubenkopf, ein Nebengipfel der Kalmit. Leider mit wenig Aussicht.

Kurze Zeit später stehen wir dann auf dem höchsten Gipfel des Pfälzer Waldes. Irgendwie komme ich mir nicht vor wie auf 673 m, sondern eher wie auf 3673 m. Die 570 m Anstieg waren eigenartigerweise echt anstrengend. Mein Heuschnupfenmittel geht auf jeden Fall eindeutig nicht als Dopingmittel durch, eher als Gegenmittel. Mein Immunsystem meldet auch schon seit 0:05 Uhr, dass es nun genug Pollen für den restlichen Tag zum Bekämpfen hat, und der Ansaugstutzen und die Tränendrüsen produzieren einen Tropfen nach dem anderen. Kurz gesagt, ein typischer Extrem-Heuschnupfen-Tag.

Wir merken schnell, dass wir das erste Mal hier oben sind. Es ist einiges los, aber alle halten Abstand. Die Aussicht ist prima.

Wie auch wir, haben alle ihr Picknick bis hier oben mitgeschleppt. Geht natürlich, aber trotzdem tut es weh, auf der Karte der Hütte zu sehen, was man alles hätte haben können...

Es wird schnell kalt, da hier oben der Wind wieder bläst. Böen bis 52 km/h zeigt die 10 km entfernte Wetterstation. Zum Glück sitzen wir halbwegs windgeschützt. Nachdem wir uns an der Aussicht sattgesehen haben, gehen wir wieder ins Tal runter.

Dort gibt es immer wieder schöne Blicke auf das Hambacher Schloss.

Es ist schon interessant, wenn man bedenkt, dass kurz vor dem Hambacher Fest Versammlungen von mehr als 5 Personen verboten waren. Geschichte scheint doch ein Ablauf sich immer wiederholender Ereignisse zu sein.

Trotzdem erfreuen wir uns an den nun nach ein paar Tagen Wärme langsam verblühenden Mandelblüten.

Und es macht auch keinen Sinn, jetzt Trübsal zu blasen. Die hier, haben sich auf jeden Fall schon mit der Situation arrangiert...


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