Im Westen nichts Neues...

...dort regnet und stürmt es weiterhin.

Und uns wird klar, dass wir auf der Rückfährt kaum einen gemütlichen Wander- oder Radtag einlegen können. Wir fahren etwas schneller als das Unwetter nach Westen, nachts holt es uns wieder ein. Heute teilweise absoluter Starkregen. Da löst sich jede Fliege und alle Schlammspuren. Zu Hause werden die Nachbarn wieder fragen, warum unser Womo so sauber ist...

Inzwischen fahren wir wieder durch die Gegend, wo wir vor über 5 Wochen angefangen haben. Sieht im Regen aber irgendwie anders aus.

Wir steuern am Nachmittag einen kleinen Ort mit Stellplatz an. Die angrenzende Bar, oder geschlossener Italiener, je nach Infoquelle entpuppt sich als gerade erst eröffnetes Restaurant. Und es steht schwarz auf weiß dran: Öffnet Freitag um 18:00 Uhr. Super! Punkt 18:00 Uhr stehen wir davor. Kein Licht, Tür geschlossen. Egal, ich sehe Licht in der Küche und versuche durch absichtlich erzeugte Geräusche auf uns aufmerksam zu machen.

Mit Erfolg! Irgendwann öffnet der Koch und er hat tatsächlich noch einen Tisch für uns. Aber nicht jetzt, sondern erst um 19:00 Uhr. Mein typisch deutscher Hinweis darauf, dass an der Tür aber 18:00 Uhr steht, versteht er, glaube ich, nicht ganz...

Um 19:00 Uhr müssen wir nicht an der Tür rütteln, sie ist offen. Aber niemand da, kein Licht. Ok, also wieder Geräusche machen. Wir sind halt die ersten Gäste.

Für die tiefste Provinz ist das Lokal angenehm kühl eingerichtet.

Es ist wohl auch erst eine Woche geöffnet. Die Speisekarte wiegt ungefähr 3 kg und besteht aus mehreren Schiefertafeln, deren Inhalt uns wortgewaltig erklärt werden. Die Chefin hat zum Glück viel Zeit zum Erklären, wir sind immer noch allein.

Ein Menu de Terroir hat es uns angetan. Alle Zutaten aus der nahen Auvergne.





Insgesamt 4 leckere Gänge mit Aperitif für 25 €! Ein absolut fairer Preis für ein geschmacklich tolles Essen. Einzig beim Fisch fehlte das optische i-Tüpfelchen, aber ein Linsenpüree hat nun mal eine Scheißfarbe. 😅

Leider blieben wir den ganzen Abend die einzigen Gäste. Coronatechnisch ideal für uns. Das junge Paar hat dann auch genügend Zeit, mit uns mit Händen und Füßen Konversation zu betreiben.

Beim Verabschieden wünschen wir ihnen noch viel Glück für die Zukunft, sie können es bestimmt gebrauchen.


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