Aussitzen

Was für ein Wetter!

Und es regnet und stürmt die ganze Nacht. Nur noch 10 C. Das Womo wackelt im Wind. Ich vertraue den knapp 4 t Masseträgheit und fühle mich wohl in dem pfeifenden, hin- und herwackelnden Schneckenhaus, auf das der Regen prasselt. Brigitte glaubt eher an die Kraft des Windes und dass die Kiste umfällt. Schlafen tun wir natürlich beide unter diesem Umständen kaum.

Aber wahrscheinlich viel besser als der einsame Radfahrer, den wir gestern in unserer Nähe in seinem kleinen 1-Mann-Zelt sahen.

Am nächsten Morgen wird das Wetter langsam besser, es gibt sogar Regenpausen. 

Aber es ist alles nass und matschig, wir können nicht einmal aus dem Womo, da wir jetzt in einer großen Pfütze stehen.

Und dann hupt es plötzlich. Oh je, sollte das übliche Womo-Verbotsschild, an dem wir gestern vorbei gefahren sind, doch ernstzunehmen sein?

Ein banger Blick aus dem Fenster, und wir wollen es nicht glauben. Ein Bäckerauto steht genauso im Matsch wie wir, und wir könnten frisches Baguette bekommen!!!

Der geht diesmal leider leer aus und fährt bald weiter. Wir haben nämlich vor, heute Mittag Essen zu gehen, und da ist ein ausgiebiges Frühstück kontraproduktiv. 

Um 12:00 Uhr läuft bereits der Motor und trotz feinfühligem Spiel mit Kupplung und Gas schalte ich schnell den 4-Rad-Antrieb und die Untersetzung rein. Wie Münchhausen zieht sich die Kiste selbst aus dem Matsch. Prima!

Das Essen ist qualitativ sehr gut, aber experimentierfreudig wie wir sind, haben wir 2 unbekannte Vorspeisen ausgewählt, die wir wahrscheinlich in Zukunft nicht mehr nehmen werden.

Ein Flan aus Fisch...

...und ein gemischtes Etwas aus Sepia und Calamar.

 Dafür eine einfache, sehr gute Dorade als Hauptgang.

Danach wieder das kurze Stück zurück zu unserem Platz. Fisch macht scheinbar müde, und daher bleiben wir jetzt einfach hier und sitzen das inzwischen besser werdende Wetter aus.


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