Ui ein Puy

Heute brutzelt noch einmal so richtig die Sonne runter.

Und brutzeln ist hier auch Anfang September nicht gelogen. Am Vortag haben wir uns beide bei dem Spiel "Welches Körperteil darf zur Wärmeaufnahme die nächsten Minuten in die Sonne?" an einigen Stellen einen leichten Sonnenbrand geholt. Und diese Stellen waren eigentlich vom letzten halben Jahr an die Sonne gewöhnt.
Auch die Solarzellen liefern schon am späten Vormittag 200 W von 235 möglichen Watt. Das hatten wir das letzte Mal in Portugal.
Das liegt wohl an unserer Höhe von 1080 m und an der klaren, trockenen Luft, die wir heute haben.

Bestes Wanderwetter also!

Im Internet finde ich nichts passendes und daher bastel ich uns eine Tour zusammen.
Vom Tal auf einen Bergrücken, diesen bis zum Gipfel des Puy de Peyre Arse auf 1806 m folgen. Danach in einen Sattel und von dort dann in unser Tal absteigen.

Die ersten 1,5 Stunden ist die Steigung gleichmäßig und wir schnaufen vor uns hin.


Wir entfernen uns auf guten Wegen immer weiter aus dem Tal.


Irgendwann zeigt sich auch der Gipfel das erste Mal.


Es die kleine Spitze hinten rechts. Davor sind wie die Knöchel auf einem Handrücken 4 steinige Buckel angeordnet. Auf dem Foto ist allerdings nur der Letzte zu sehen.
Wegspuren unterhalb der Buckel werden von mir als Wanderweg interpretiert.
Trotz GPS folge ich wohl irgendwann einer der vielen Tierspuren. Wir sind nur 20 m neben dem richtigen Weg, brauchen am steilen Hang aber rund 10 Minuten, bis wir wieder auf dem richtigen Weg sind. 15 Minuten später sehen wir, dass der Wanderweg genau dem steinigen Grat des ersten Buckels folgt.
Alle anderen Wege am Buckel vorbei sind nur Tierspuren! Und denen will ich nicht mehr folgen.

Der Wanderweg schaltet hier um von "leicht" auf "schwer". Ok, jetzt brauchen wir teilweise auch noch die Hände, um voranzukommen.
Nicht nur, dass es erst schwierig rauf geht und oben dann doch etwas ausgesetzt ist, am Ende eines Buckels geht es genauso steil wieder runter.
Der 2. Buckel ist der schwerste und auf Brigittes Anmerkung: "Hier kann ich aber nicht wieder runter.", kann ich nur erwiedern, dass dies bei einer Rundtour zum Glück nicht notwendig sei.

Der Ausblick ist natürlich toll.


Nach einigen nicht blogfähigen Anmerkungen sind wir endlich über alle Buckel auf dem Gipfel angekommen und machen Rast.


Wir sind mal wieder ganz alleine und haben einen tollen Rundumblick. Mit dem Fernglas können wir sehen, das auf dem benachbarten Puy Mary jede Menge Leute sind. Kein Wunder, man kann mit dem Auto bis auf 200 hm ranfahren und der Rest ist mehr oder weniger eine lange Treppe.

Der Puy de Peyre Arse wird in den Wanderführern stets von einer anderen Seite bestiegen. Ich ahne inzwischen, warum...

Der Abstieg ist zwar steil, aber technisch einfach. Es geht durch hektargroße Heidelbeerfelder.


Auf dem Sattel teilen wir uns das wenige verbliebene Wasser. Das Womo ist schon zu sehen, aber noch ist es nur ein weißes Pixel hinten im Tal.


Mit schwachen Beinen, aber großem Durst erreichen wir nach fast 6 h das Womo.

Das war eine tolle Tour mit einigen Überraschungen und zum Glück wussten wir vorher nicht, was uns so alles erwartet...

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