Cote d'Azur
Wir dachten, wir sind am Mittelmeer!
Beim Blick auf den Thermometer kommen uns am Morgen aber Zweifel auf. -5,5 C zeigt er an, und der Reif auf den Olivenbäumen sieht schon etwas komisch aus. Dass es hier mal leichten Frost gibt, ja, aber heute ist es richtig frostig. Beim Verabschieden kommt der Chef schon mit großen Augen auf mich zu: -6 C wären es heute Nacht gewesen, das wäre sehr selten hier, und ob wir eine Heizung im Wohnmobil hätten...
Die Sonne wärmt aber wieder recht schnell und da noch kein Wochenende ist, wollen wir an der Küste der Cote d'Azur entlang fahren. Klingt einfach, ist in der Saison oder am Wochenende mit einem größerem Womo eher ein Himmelfahrtskommando. Wenn es aber heute nicht geht, dann geht es niemals.
Und es geht wieder erwarten gut! Es ist sehr wenig Verkehr unterwegs, und die größeren Aussichtsparkplätze sind fast leer. An dem Umstand, dass es in den Orten keinerlei Parkmöglichkeiten für Fahrzeuge über 2 m Höhe gibt, ändert das aber nichts. Wir wären gern hier und da einmal am Hafen entlang flaniert, dieser Punkt fällt aber aus.
Dafür ist die Landschaft beeindruckend! Wir haben die ganze Zeit die nicht allzu hoch stehende Sonne im Rücken. Die Landschaft spritzt mit Farbe, wie ein deutscher Literat einmal gesagt hat. Bestes Licht zum Fotografieren. Mir tun die Leute leid, die uns entgegenkommen, und mit ihren Handys voll ins Gegenlicht knipsen...
Ganz toll ist natürlich das Massif de l'Esterel. Schöne Felsen, kräftiges rot, blauer Himmel. Und kaum ist man durch, tauchen die Seealpen am Horizont auf. Wahnsinn!
Cannes geben wir uns nicht, hier nehmen wir ausnahmsweise die Autobahn statt Stadtstau. Vor Nizza noch ein letztes Stück direkt an der Meerespromenade entlang und dann heißt es: Tschüss Meer! Es geht nun nach Norden, ins Landesinnere. Wir fahren jetzt die nächste Zeit an der Var entlang und bei 10 C und Sonnenschein lachen wir über das Straßenschild, welches uns vor Glatteis warnt. Bei den ersten Hügeln geht es in eine Schlucht hinein. Und siehe da, mit jedem Kilometer geht dasThermometer um 1 C runter. Nach einer viertel Stunde haben wir -6 C, es gibt keine Farben mehr, alles ist voll Raureif, und die Straße ist teilweise rutschig! Das gibt's doch nicht, hat hier jemand die große Gefriertruhe nicht zugemacht? Das ist ja ein Megakontrast innerhalb von nur einer Stunde!
Wir wollen noch nach Annot, einem kleinen Bergdorf auf 700 m. Wir sind gespannt, was uns dort erwartet...
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